https://www.versicherungsbote.de berichtet:
Im Jahr 2024 stagniert der Bestand der privat vollversicherten Personen nahezu (+0,34 %), während die Zahl der Versicherungen in den branchenüblichen Sozialtarifen (Standard-, Basis- und Notlagentarif) erneut um rund zwei Prozent zulegte und etwa 135.000 Versicherte erreichte. Im Detail wuchs der Standardtarif um 2,6 % auf 52.274 Versicherten, der Basistarif um 1,2 % auf 33.411 Personen, und im Notlagentarif stieg die Zahl um 3,3 % auf 50.460 Versicherte. Aufgrund fehlender Meldungen einiger großer Anbieter dürfte die tatsächliche Zahl im Notlagentarif noch höher sein[4]. Die Sozialtarife in der PKV dienen als eine Art Auffangnetz für wirtschaftlich belastete Versicherte, insbesondere Selbstständige und Freiberufler, die ihre regulären Beiträge nicht mehr zahlen können und oft nicht zurück in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln können. Diese Tarife übernehmen eine wichtige Rolle innerhalb des Systems, indem sie trotz finanzieller Schwierigkeiten einen Mindestversicherungsschutz gewährleisten[4]. Der Standardtarif existiert seit 1994 und richtet sich an langjährig Versicherte mit Altverträgen (vor 2009), insbesondere ältere Personen mit begrenztem Einkommen unterhalb der Versicherungspflichtgrenze. Er bietet auf GKV-Niveau orientierte Leistungen zu gesetzlich gedeckelten Beiträgen (2025 maximal 804,82 Euro/Monat). Der Beitrag steigt jedoch zum 1. Juli 2025 um durchschnittlich 25 %, von etwa 400 auf 500 Euro monatlich, hauptsächlich aufgrund gestiegener Kosten für Krankenhaus, Medikamente und Pflege. Die höchsten Sozialtarifquoten weist die DKV mit 2,32 % der Vollversicherten im Standardtarif auf, gefolgt von Gothaer und Allianz[4]. Der Basistarif aus dem Jahr 2009 richtet sich an privat Versicherte mit Zahlungsschwierigkeiten oder ohne Versicherungsschutz. Dabei sind Risikozuschläge verboten, und die Beiträge sind ebenfalls an die GKV orientiert (maximal 942,64 Euro in 2025, bei Hilfebedürftigkeit halbiert). Versicherer sind verpflichtet, den Wechsel zu ermöglichen. Die höchsten Quoten im Basistarif verzeichnen DEVK, Münchener Verein und Generali[4]. Der Notlagentarif ist eine Minimalabsicherung für Personen mit Zahlungsrückständen, die formal krankenversichert bleiben, deren Vertrag aber ruht. Leistungen sind auf Notfälle beschränkt, etwa Schmerzbehandlung und Schwangerschaft. Die steigenden Zahlen in diesem Tarif weisen auf zunehmende finanzielle Engpässe hin, besonders bei Selbstständigen. Die höchsten Quoten sind bei Mecklenburgische, Nürnberger und Generali dokumentiert[4]. Die steigende Inanspruchnahme der Sozialtarife wird als ökonomisches Warnsignal im PKV-System gesehen, verbunden mit Beitragssteigerungen als Folge der stark wachsenden Leistungsaufwendungen in Kranken- und Pflegeleistungen[4][7].
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